Francesco Zizola

Francesco Zizola

Francesco Zizola wurde in Rom, Italien geboren und studierte Anthropologie an der La Sapienza Universität in Rom. Intensiv menschlich und gefühlvoll zielen seine Bilder auf unsere Emotionen ab. Seit 1986 erscheinen seine Bilder in international führenden Magazinen. Francesco Zizola erhielt neun World Press Photo Awards, vier Pictures of the Year Awards und sein Foto, das die Tragödie von Landminen in Angola dokumentiert, wurde als World Press Photo des Jahres 1996 geehrt.

World Press Photo Awards
Third Prize, Nature Singles 2012
Second Prize, People in the News 2008
First Prize, Portraits Singles 2005
Second Prize, Daily Life Stories 2002
First Prize, General News 1998
Second Prize, General News Stories 1998
First Prize, People Stories 1997
World Press Photo of the Year documenting the tragedy of landmines in Angola 1996
First Prize, People in the News 1995

Ehren und Auszeichnungen
First and Second prize, NPPA Best of Photojournalism, USA 2008
Honorable Mention, 16th Lead Awards, Germany 2008
Honorable Mention, Hansel-Mieth Prize, Germany 2008
First Prize, One Vision European 2007
NPPA the Best of Photojournalism 2007
Jury’s Prize, DAYS JAPAN International Photojournalism Awards 2007
Annual Web Winner for Photo District 2006
Hansel-Mieth Prize 2005, Germany, 2006
Pictures of the Year International, USA 2006
Born Somewhere, Photo District News Best Book Selection 2005
Second Prize, NPPA Best of Photojournalism, USA 2005
Honorable Mention, Alexia Foundation for World Peace for “Frontline: the Nuba in Sudan” 2004
Honorable Mention, Hansel-Mieth Prize, Germany 2004
Pictures of the Year, National Press Association for the “Killing Fields” in Iraq published in U.S. News & World Report 2003
Honorable Mention, Hansel-Mieth Prize for “Pearl fishermen” in Indonesia, published in Mare 2001
Second Prize, Eugene Smith 2000
Pictures of the Year, National Press Association for “Underneath China’s Boom” published at US News & World Report 1998
Pictures of the Year, National Press Association for “Burn Victim in Iraq” published in Life Magazine 1997
Visa d’Or, International Festival of Photojournalism 1996
Ruas as Best Photography Book, MIFAV Award, Photography and Visual Arts Faculty of University of Rome 1994

Veröffentlichung
Uno Sguardo Inadeguato, FIAF Collana Grandi Autori, Italy 2013
Iraq, Gruppo Abele Italy 2007
Né Quelque Part, Delpire Editeurs (France) / Born Somewhere, Fusi orari Italy 2004
Etats d’enfances, Photo Poche (France) / Contrasto Italy 1999
Sei Storie di bambini, Contrasto 1997
Ruas, Gruppo Abele Edizioni 1994

Solo Exhibitions
Uno Sguardo Inadeguato, Museo di Roma in Trastevere, Italy 2013
Shadows, MART – Museum of modern and contemporary art of Trento and Rovereto, Italy 2010
Francesco Zizola: Fotogiornalista, Sao Paolo Brazil 2010
Beach Culture, Rio de Janeiro, Brazil 2010
Born Somewhere, Hatachana Gallery, Tel Aviv, Israel 2009
Mondi al Limite, Francesco Zizola per MSF, Festival di Internazionale, Ferrara, Italy 2009
Voci dal cuore, Enel Cuore Onlus, Rimini, Italy 2008
Born Somewhere, Museo di Roma in Trastevere, Italy 2006
I cento volti dei bambini, Palazzo Magnani, Reggio Emilia, Italy 2006
Born Somewhere, Obiettivo Uomo Ambiente, Viterbo, Italy 2005
To Live, Koroska Gallery of Fine Arts, Slovenj Gradec, Slovenia 2005
Shadows, Scuola Romana di Fotografia, Rome, Italy 2004
Heirs of 2000, NRW Forum, Dusseldorf, Germany 2000
Etats d’enfances, Paris, France 1998
Galleria FNAC, Paris, France 1998
Heirs of 2000/Unicef, Arengario di Palazo Reale, Milan, Italy 1997
Heirs of 2000/Unicef, Palazzo delle Esposizioni, Rome, Italy 1996
Visa pour l’image, Perpignan, France 1995

Collective Exhibitions
Solutions by NOOR, 10b photography Gallery, Rome, Italy 2011
Consequences by NOOR, 10b Photography Gallery, Rome, Italy 2011
Testimoni del Nostro Tempo, Rome, Italy 2010
Consequences by NOOR, DASK Gallery, Copenhagen, Denmark 2009
One Noor in New York, CVZ Contemporary, NY, USA 2007
Act of Faith, Noorderlicht Photofestival, Netherlands 2007
Les choix d’Henri Cartier Bresson, Paris, France 2003, Barcelona, Spain 2003

Collections
Le Musée Nicéphore Niépce, Chalon-sur-Saone, France
Maison Européenne de la Photographie, Gentilly, France

Francesco Zizola ist ein Fotograf. Francesco Zizola ist ein Journalist.  Francesco Zizola ist Italiener. Fotografien. Zahlreiche. Dramatische Momente, flüchtige Bilder die das Leben verewigen, Tod. Zizola dokumentiert Teile der zeitgenössischen Geschichte. Durch seine Augen werden weit entfernte Realitäten ganz nah heran geholt, gewohnt und verstehbar gemacht. Afrika, Asien, Amerika, reich und arm, Frieden und Krieg, in Farbe oder schwarz weiß, seine Fotografien mit diesem Sinn für Raum, Harmonie und Proportionen verbunden, der vollkommen italienisch ist. Es ist ein Sinn des Klassischen, welcher durch die Einzigartigkeit eines Erfinders wie Modigliani in Paris in den 1900en oder Alberto Burri im Panorama der informellen Kunst, welche die Wurzeln in einer Kultur hat, die sieht was sie sich anschaut, definiert ist. Es ist eine angeborene Fähigkeit das Absolute im Alltag zu sehen, ohne hinzusehen, ohne es zu wollen, einfach weil es ein Teil der Arbeit ist.

“Man kann nicht einfach passiv akzeptieren was man vor die Kamera bekommt“ erklärt Zizola in einem Interview mit Michele Smargiassi. Und so bekommt ein einfacher Vogelkäfig, der vor der Skyline von Lanzhou in China ruht eine monumentale Bedeutung und erinnert an eine Absolutheit der Stadt Urbino im 14. Jahrhundert. Es ist eine Frage der Wahl. Und so ist das Mädchen, das im Schein einer Glühbirne sitzt eine  moderne Magdalene von George de la Tour, oder das junge Mädchen, das ihren fliegenden Drachen beobachtet und dabei dasselbe Gefühl von Leichtigkeit und Bewunderung wie Werke von Tiepolo ausstrahlt. Theatralisch, aber genau vermessen – die Gewissheit, dass sogar das Unmögliche Realität werden kann. Es gibt viele mögliche anerkannte und geteilte Referenzen, welche von Zizola als ferne Zitate verwendet werden – dabei sind diese nicht immer einfach zu erkennen. Aber zumindest wird es dabei möglich uns das Wer, Wo und Warum seiner Bilder vergessen zu lassen, um uns mit Zartfühligkeit zur Absolutheit der Wunder der Kunst zu führen.

– Laura Mocci

AN OPEN WINDOW

“Während es vielleicht eine Provinz gibt, in der uns die Fotografie nicht mehr erzählen kann, als das Auge zu sehen vermag, gibt es wiederum eine andere, die uns beweist, wie wenig unser Auge wahrzunehmen erlaubt.”

― Dorothea Lange

10 Jahre Reisen und Bilder aus Welten, weit entfernt wie die Zuckerplantagen in Brasilien, wie zwei junge Burschen scherzend an der Seite des ältesten Flusses der Welt im neusten Land der Welt, wie in einem Herrenclub auf der via delle Coppelle in Rom. Hier ist ein persönlicher Kommentar des Fotografen, der uns seine Vision seiner Welt aus den letzten 10 Jahren darlegt.

Vor sieben Jahren zeigte Francesco Zizolas Born Somewhere in schwarz und weiß eine Dokumentation von Kindern auf der ganzen Welt. That  war ebenso ein zehnjähriges Projekt. Und es zeigt eine interessante und wichtige Referenz. In den frühen Arbeiten waren Objektive auf den Beginn des Lebens gerichtet. Die unausgesprochene Botschaft war, dass diese Leben nie nach den Sternen greifen werden. Sie wurden aufgehalten bevor sie überhaupt eine Chance hatte zu beginnen. Dies waren Geschichten von traditionellen Tönen und jede Menge Fotojournalismus – Die Sprache war schwarz und weiß.

Diesmal zeigt Lo Sguardo Inadeguato ein Leben in Farbe und es ist gerecht es als Gemeinschaftswerk anzusehen. Als ob man eine Debatte beginnt während man eine Reihe von Tableaus anbietet, die direkt um die Ecke sind. Sollten wir schauen? Sind die Kinder erwachsen geworden? Was haben die Erwachsenen angestellt? Farbe macht dieses Sguardo Werk noch zeitgenössischer. Es ist jetzt und hier.

Francesco Zizolas Fotografie enthüllt wie er sein Auge schult. Die Fotografien in Sguardo dokumentieren nicht das Ende der Linie. Diese Ausstellung ist eine Bestätigung und eine Reihe von Fragezeichen, Metaphern und metaphilosophische Ansätzen. Un Sguardo Inadeguato ist eine Herausforderung, ein Status Quo und eine Einladung an die Zuschauer daran teilzunehmen. Sguardo ist eine Vision der Menschlichkeit. Wie die zwei Burschen vor den kräftigen Wellen am Strand von Rio de Janeiro. Ein wesentliches metaphysisches Bild, als ob Du und Ich gegen das unbekannte Universum sind. Das ist zeitgenössische Dokumentarfotografie.

Ein Fenster wurde geöffnet und es liegt an uns hindurch zuschauen. Darin liegt eine Spur an Hoffnung.

- Deanna Richardson

Für die alten Griechen stand der Begriff Hybris oder Hubris für die Sünde des Exzesses und die Überschätzung der eigenen Kompetenz, welche die Bestrafung der Göttern provozierte.

Die Hybris Serie: Schavonea beschäftigt sich mit der Beziehung von Dominanz und dem Überschreiten der eigenen Grenzen in Bezug auf das Meer. Die Bilder beziehen sich auf eine Zeit, in der noch Fische im Meer lebten. Die Serie beinhaltet Porträts, Stilleben und Reportagen vom Meer in Kalabrien.

Die Hubris Serie zeigt die Sünde der Arroganz in der Dominanz des Menschen über die Natur. Tödlich für die lebende Welt des Meeres, die schnell verschwindet. Mit dieser Serie hat Francesco Zizola eine visuelle Metapher und gleichzeitig eine Geschichte unserer Zeit geschaffen.

“Fisch,” sagte er, “Ich liebe und respektiere Dich sehr, aber ich werde Dich töten bevor dieser Tag zu Ende ist.”
-  Ernest Hemingway, Der Alte Mann und das Meer