Jan Rosseel

Jan Rosseel

In Brüssel, Belgien geboren (1979).
Jan Rosseels Arbeit wird am besten als visuelles Geschichtenerzählen beschrieben – zwischen Erzählung und Dokumentation. Mit Hilfe von Fotos, Videos und Objekten arbeitet er als Sammler von Erinnerung. Der Ausgangspunkt seiner erforschten Projekte sind historische Ereignisse und Erinnerungen. Geschichten, die nicht nur historische Ereignisse rekonstruieren, sondern auch Fragen über die Zuverlässigkeit unserer Erinnerungen und unsers Gehirns stellen. Er arbeitet als Ermittler und nutzt Methoden der wissenschaftlichen Forschung und Journalismus, um eine Geschichte entstehen zu lassen, in der Fakten und Fiktion nebeneinander existieren.

Ehren und Auszeichnungen
Prix Pictet Photography Prize nominee Disorder 2015
Plat(t)form Winner Special mention by the Jury / Fotomuseum Winterthur 2014 .Tiff Young Belgian Talent by FoMu / Fotomuseum Antwerpen 2015
Foam Magazine Talent 2014
ING Young Talent Award nominee 2014
IMC Youth Award winner 2014
Dutch Doc Award shortlist 2014
NY Times portfolio review selected photographer 2014
Beurs Toptalent creatieve industry The Hague 2013
Steenbergen Stipend nominee 2013
‘Best of European Academies’ shortlist / DOX, Prague 2013
Photo Academy award / winner Volkskrant Magazine 2013
Photo Academy award / second prize overall 2013
Schuitema prijs / honourable mention 2013
Royal Academy Award / best graduation project photography department 2013 Royal Academy Award / Academy prize best graduation project overall 2013
PDN 30 New and emerging photographers to watch nominee 2013
Shortlist for MONO by Gomma 2012
PDN 30 New and emerging photographers to watch nominee 2012

Erscheinungs Auswahl
FOAM Magazine, IMA Magazine, Le Monde, Vrij Nederland, de Morgen, Volkskrant, Volkskrant Magazine, de Standaard, DS Magazine, De Tijd, Le Vif, Knack, L’echo, Piel de foto, 8weekly, Urbanautica, copypasteculture, Gazeta.pl, GUP, Gomma, photographer.ru, Huffington Post

Exhibitions selection
FoMu, Belgian Autumn. A Confabulated History, Antwerpen, solo exhibition 2015
Ilex Gallery at 10b Gallery, Belgian Autumn. A Confabulated History, Rome, solo exhibition, 2015
Reminders Photography Stronghold, Belgian Autumn. A Confabulated History, Tokyo, solo exhibition, 2015
Circulation(s) Young European photography, Belgian Autumn. A Confabulated History, Invited Artist, Paris, group exhibition 2015
East Wing Gallery, Belgian Autumn. A Confabulated History, Foam Talent, Dubai, group exhibition, 2015
Photoville NY, The beauty of the photo book, Curated by Teun van der Heijden, New York, group exhibition, 2014
Atelier Néerlandais, Belgian Autumn. A Confabulated History, Foam Talent, Paris, group exhibition, 2014
Bredaphoto International Photo Festival, Litho Belgica, Breda, group exhibition, 2014
FOAM, Belgische Herfst. Een geconfabuleerde geschiedenis, Amsterdam, solo exhibition, 2014
LhGWR, Belgische Herfst. Een geconfabuleerde geschiedenis, Den Haag, solo exhibition, 2014
Nederlands fotomuseum, Steenbergen Stipendium, Rotterdam, group exhibition, 2013
Fotomuseum Den Haag, Belgische Herfst. Een geconfabuleerde geschiedenis, Den Haag, group exhibition, 2013

 

Belgian autumn. A confabulated history.
Die Geschichte von den Brabant Killers ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches, beklagendes Ereignis der Geschichte. Nicht nur hat die Gruppe zwischen 1982 und 1985 viele gewalttätige und bewaffnete Überfälle gemacht, 28 Menschen ermordet und weitere 40 verletzt. Sondern es zeigt auch die verwerfliche Inkompetenz und das Versagen der belgischen Justiz diesen Fall zu lösen. Daher ist es passend, dass Jan Rosseel sein multimedia Projekt Belgian Autumn “A confabulated history” betitelt. Die Definition von confabulation wird im Buch gegeben: „Die Ausfüllung von Lücken von Erinnerungen mit Fakten, die man glaubt wahr zu sein. Die meisten Fälle von confabulation sind symptomatisch für Gehirnbeschädigungen und Demenz“. Diese tolle und visuelle Geschichte ist der Ursprung von Rosseel, der, figurativ gesprochen, vor vielen Jahren ein Gehirnschaden als Sohn eines der 28 Ermordeten entwickelte. Diese Methode ist relevant für Rosseel. Es bietet die Lösungen solche komplizierten und problematischen Themen zu bearbeiten. Sein Ansatz zu dieser Geschichte erlaubt es ihm zwischen einer konfrontierenden Direktheit und einer verschlüsselten Unaufrichtigkeit zu wechseln. Aus diesen neuen künstlerischen Dimensionen findet Rosseel einen Weg sich höhnisch mit der mangelnden Reaktion der Täter und der Justiz zu beschäftigen und mit diesem in Einklang zu kommen. Vor allem aber schafft Sie einen reifen Ansatz, ein Bewusstsein beim einfühlsamen Leser / Betrachter, dass es eine gewisse Schönheit im Bösen gibt. Und damit wird dem Publikum einer etwas anderen Version der moralischen Weltanschauung ausgesetzt.